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Wie kann ich als Unternehmen mein Krisenmanagement verbessern? Warum stellt sich diese Frage und welche Tipps, Ideen und Erfahrungen können helfen? Das klären wir im folgenden Beitrag!

Motiviert durch eine zunehmend dynamische Risikolandschaft haben viele Unternehmen in den vergangenen Monaten und Jahren ein Krisenmanagementsystem eingeführt. Häufig geschieht das im Rahmen eines Projekts – also als klar abgegrenztes Arbeitspaket mit definiertem Zeitrahmen. Für die initiale Entwicklung und Implementierung eines solchen Systems ist das ein bewährter Ansatz.

Doch mit dem Übergang in den laufenden Betrieb, also in die alltägliche Anwendung und Weiterentwicklung, stellt sich schnell eine zentrale Frage: Wie kann ich als Unternehmen mein Krisenmanagement verbessern?
Denn in der Praxis zeigt sich: Wer die eigenen Prozesse aktiv lebt, regelmäßig reflektiert und gezielt weiterentwickelt, sorgt für eine kontinuierliche Stärkung des Krisenmanagements – und ist besser auf neue Herausforderungen vorbereitet.

Was ist eigentlichen „Krisenmanagement“? Hier erfahren Sie mehr: Definition Krisenmanagement: Was es ist und warum es wichtig ist

Krisenmanagement als System und Zyklus begreifen

Es ist grundlegend hilfreich, Krisenmanagement nicht als statisches Dokument zu verstehen. Ein einmal erstellter Leitfaden bleibt selten dauerhaft gültig. Stattdessen handelt es sich beim Krisenmanagement um ein dynamisches System, das regelmäßig angewendet, überprüft und weiterentwickelt werden muss.

Die einzelnen Bausteine sollten immer wieder hinterfragt und mit aktuellen Anforderungen abgeglichen werden. Daraus folgt: Anpassungen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern von Reife. Denn erst durch diesen kontinuierlichen Prozess „lebt“ das System – und genau dadurch erhöhen Sie die Chance, Schwachstellen frühzeitig zu erkennen und Verbesserungen rechtzeitig umzusetzen.

Eine hilfreiche Orientierung für diesen zyklischen Ansatz bietet das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Es beschreibt Krisenmanagement als einen sich wiederholenden Kreislauf, der in vier wesentliche Sinnabschnitte gegliedert ist:

Krisenmanagement als Prozess nach BBK

Nachfolgend besprechen wir einige Ansätze und Ideen dazu, wie Sie Ihr Krisenmanagement im Unternehmen nachhaltig verbessern können.

Krisenmanagement verbessern: Allgemeine und organisatorische Aspekte

Damit Krisenmanagement im Unternehmen nicht nur formal und statisch existiert, sondern auch in der Praxis weitergelebt wird, sollten folgende organisatorische und strukturelle Voraussetzungen geschaffen werden:

  • Klare Verantwortlichkeiten
    Zuständigkeiten müssen definiert, dokumentiert und kommuniziert werden – sowohl für die Prävention als auch für den Ernstfall.

  • Feste Zeitfenster für Pflege und Weiterentwicklung
    Krisenmanagement braucht Pflege. Planen Sie regelmäßige Treffen, Übungen, Reviews und Anpassungen als festen Bestandteil im Jahreskalender ein. Blocken Sie sich regelmäßig Zeit im Kalender, um kontinuierlich an Ihren Themen arbeiten zu können.

  • Ausreichende finanzielle und personelle Ausstattung
    Ein professionelles Krisenmanagement benötigt Ressourcen – etwa für Tools, Schulungen, externe Beratung, Infrastruktur oder Notfallausstattung. Und natürlich: Andauernder, regelmäßiger Personaleinsatz.

  • Einbindung des Top-Managements
    Unterstützung durch die Geschäftsleitung ist essenziell. Sie schafft Sichtbarkeit, Priorität und Entscheidungskraft im gesamten Unternehmen.

  • Dokumentation und Governance sicherstellen
    Wer hält das System aktuell? Wie genau wird es festgehalten? Wer überwacht den Stand der Pläne, organisiert Übungen und wertet Vorfälle aus? Diese Governance-Fragen sind zentral.

  • Kultur des Lernens fördern
    Aus jeder Übung und jedem realen Vorfall sollte gelernt werden. Eine strukturierte Lessons-Learned-Kultur hilft, kontinuierlich besser zu werden.

Eine Checkliste aus dem Notfall- und Krisenmanagement

Schon gewusst? Mit unserer Checkliste Krisenmanagement können Sie den Stand Ihres Krisenmanagementsystems überprüfen. Haben Sie an die wichtigsten Punkte gedacht? Außerdem finden Sie hier eine ganze Reihe hilfreicher Links.

Wie kann ich als Unternehmen mein Krisenmanagement gezielt verbessern?

Ein wirkungsvolles Krisenmanagement ist kein starres Konstrukt, sondern ein lernendes System. Es entwickelt sich stetig weiter – mit jeder Übung, jeder Veränderung im Unternehmen und jedem realen Vorfall. Um diese Weiterentwicklung aktiv zu gestalten, können Sie auf bewährte Maßnahmen zurückgreifen, die sich in der Praxis vielfach bewährt haben:

Fachliche Aspekte

  • Den Status quo strukturiert ermitteln
    Grundlage jeder Verbesserung ist eine fundierte Analyse des Ist-Zustands. Fragen Sie sich: Wo stehen wir aktuell? Welche Pläne, Rollen, Abläufe und Tools sind bereits im Einsatz – und wie gut funktionieren sie in der Praxis? Nutzen Sie dafür strukturierte Interviews, Dokumentensichtungen oder Reifegradmodelle, um Schwächen und Entwicklungspotenziale zu identifizieren.

  • Quick Wins identifizieren und direkt umsetzen
    Nicht jede Verbesserung muss aufwendig oder langfristig geplant sein. Oft reichen kleine Maßnahmen, um kurzfristig große Wirkung zu erzielen. Dazu gehören beispielsweise aktualisierte Kontaktlisten, eine zentrale Zugriffsmöglichkeit auf Krisenpläne oder ein vereinfachter Meldeprozess für sicherheitsrelevante Vorfälle. Verwenden Sie Checklisten und Vorlagen, um im „kleinen 1×1“ des Krisenmanagements zügig Fortschritte zu erzielen.

  • An Best Practices und anerkannten Standards orientieren
    Vergleichen Sie Ihr bestehendes System regelmäßig mit anerkannten Standards wie der ISO 22301, dem BSI 200-4 oder den Empfehlungen des BBK. Diese Leitlinien bieten Struktur, Orientierung und helfen dabei, sich professionell auf externe Anforderungen wie Audits oder Kundenanforderungen einzustellen.

  • Vergleichbarkeit und Messbarkeit schaffen
    Etablieren Sie geeignete Kennzahlen und Indikatoren, mit denen sich Fortschritte sichtbar und nachvollziehbar machen lassen – beispielsweise Reaktionszeiten, Übungsintervalle oder die Anzahl umgesetzter Lessons Learned. So schaffen Sie ein klares Bewusstsein für Qualität, Reife und Entwicklung – und können Ihre kontinuierliche Arbeit am System transparent dokumentieren.

Netzwerk

  • Vernetzung intern und extern fördern
    Der Austausch mit anderen Unternehmen, Branchenkolleg:innen oder Behörden liefert oft neue Perspektiven, Impulse und Lösungsansätze. Doch auch innerhalb Ihres Unternehmens sollten Sie aktiv Netzwerke zwischen Fachbereichen, Standorten und Funktionen aufbauen. Denn wirksames Krisenmanagement lebt vom vernetzten Mitwirken vieler Beteiligter.

  • Externe Expertise gezielt nutzen
    Nicht alles muss intern abgedeckt werden. Externe Berater:innen und Trainer:innen bringen frische Sichtweisen, objektive Analysen und tiefgreifendes Fachwissen ein – sei es bei der Durchführung von Übungen, der Bewertung Ihres Krisenmanagementsystems oder bei der Moderation von Lessons-Learned-Prozessen.

Technisch-Organisatorische Optimierung im Krisenmanagement

  • Zeit und Raum zur Weiterentwicklung fest einplanen
    Ein Krisenmanagementsystem braucht Pflege – und dafür braucht es Zeit. Reservieren Sie deshalb bewusst feste Zeitfenster im Jahr für Übungen, Reviews, Schulungen oder Updates. Auch kleinere regelmäßige Zeitslots im Wochenkalender helfen dabei, das System kontinuierlich zu verbessern. So vermeiden Sie langfristige Rückstände und bleiben dauerhaft auf einem aktuellen Stand.

  • Krisenmanagement digitalisieren – z. B. mit PREVISEC
    Moderne Plattformen wie PREVISEC unterstützen Sie dabei, Ihre Krisenmanagementprozesse digital, strukturiert und effizient umzusetzen. Sie verbessern die Zugänglichkeit für alle Beteiligten, ermöglichen redundante Systeme, erleichtern Alarmierung und Kommunikation, dokumentieren automatisch Maßnahmen und stellen Transparenz über den Status aktueller Lagen her. So sparen Sie wertvolle Zeit – und erhöhen gleichzeitig Ihre Handlungsfähigkeit im Ernstfall.

  • Dokumentation vereinfachen und standardisieren
    Eine saubere Dokumentation ist nicht nur für Audits relevant – sie ist auch die Grundlage für interne Nachvollziehbarkeit, nachhaltiges Lernen und fundierte Weiterentwicklung. Standardisierte Vorlagen und digitale Werkzeuge helfen dabei, den Dokumentationsaufwand zu reduzieren und gleichzeitig die Qualität zu sichern.

  • Lessons Learned konsequent nutzen
    Jede Übung, jede reale Krise und jeder Fehler bieten wertvolle Lernchancen. Etablieren Sie dafür einen strukturierten Lessons-Learned-Prozess: Was lief gut? Was ist verbesserungswürdig? Welche Maßnahmen müssen konkret umgesetzt werden – und wer ist dafür verantwortlich? Nur wenn aus Erfahrungen konsequent gelernt wird, kann das System dauerhaft wachsen.

Bereit für den nächsten Schritt?

Lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, wie Sie Ihr Krisenmanagement gezielt verbessern können – praxisnah, strukturiert und mit digitaler Unterstützung.

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